Friedrich Dürrenmatt
Herkules, der Held des griechischen Mythos, wird in Dürrenmatts satirischer Komödie zum Nationalhelden, der an seiner fünften Arbeit scheitert. Die Aufgabe selbst ist schon eine Beleidigung für den Helden, den man den ›Säuberer‹ Griechenlands nennt.
Herkules, der gegen die Ungeheuer kämpfte, die Riesen verjagte und die Weltkugel trug, soll jetzt gegen Honorar und Spesen das Land Elis ausmisten. Herkules hat jedoch keine Wahl, die Riesen und Ungeheuer sind besiegt und so hat er seit langem keine Arbeit und keinen Lohn. Um sich vor den Schuldnern zu retten, willigt er ein und zieht nach Elis.
Obwohl die Bewohner von Elis glauben, besonders fortschrittlich, demokratisch, freiheitlich und gebildet zu sein, ist das ganze Land buchstäblich und im übertragenen Sinn vermistet. Der Mist quillt aus den Ställen und überschwemmt das Land; es stinkt zum Himmel. Um den Mist zu beseitigen will Herkules zwei Flüsse umleiten, und so den Dreck ins Meer spülen. Sein Tatendrang wird jedoch gestoppt, denn es entstehen Kommissionen, Unter- und Gegenkommissionen, die die möglichen Folgen des Ausmistens untersuchen. Monatelang wird nun über den Plan des Herkules beraten. Die Probleme mit dem Mist werden immer besser beschrieben, doch die Lösung rückt in immer weitere Ferne. Herkules verzweifelt, seine Geldnot zwingt ihn, sich letztlich im örtlichen Zirkus als Kuriosität zu verkaufen. So scheitert selbst der Held Herkules an dieser anfangs harmlos erscheinenden Aufgabe.