Lustspiel von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Rasante Dialoge und eine raffiniert gestrickte Handlung bieten noch heute alle Vergnügungen einer Intrigenkomödie – ein wunderbares Wechselspiel von Begehren, Liebe und Leidenschaft.
Beaumarchais’ lustvolle Verwicklungskomödie um eine beinahe vereitelte Hochzeit bildete nicht nur die Vorlage zu Mozarts berühmter Oper, sondern schrieb auch im Schauspiel Geschichte: Die Hochzeit von Figaro, dem Diener des Grafen Almaviva, mit Suzanne, der Zofe der Gräfin, scheint gefährdet zu sein. Der Graf, seines Ehetrotts mit der Gräfin müde, hat ein Auge auf seine junge, reizvolle Bedienstete geworfen und will an ihr das von ihm selbst abgeschaffte Recht der ersten Nacht noch einmal praktizieren.
In einem atemberaubenden Intrigenspiel versucht der gewitzte Figaro mit Hilfe seiner Verlobten und der geprellten Gräfin, die Absichten des treulosen Grafen zu durchkreuzen. Am Ende des raffinierten Täuschungsmanövers triumphiert nicht nur die Liebe, sondern siegt das Dienerpaar über die Interessen des Adels. Dieser für die Verhältnisse im vorrevolutionären Frankreich provokative Schluss war verantwortlich dafür, dass das Lustspiel eine politische Durchschlagskraft revolutionären Ausmaßes entwickelte und jahrelang einem Aufführungsverbot unterlag.
»Eine sommerlich frische Komödie mit viel Herz und Lebensfreude«
Dresdner Kulturmagazin
Beeindruckender sind die Frauen – Ilka Knigge als Gräfin und Ingrid Schütze als Susanne können es mit jedem »Berufsschauspieler« aufnehmen. Der Page, seit jeher als Frauenrolle angelegt, auch, um den Dialogen etwas von ihrer Vulgarität zu nehmen, ist mit Yvonne Dominik hervorragend besetzt.
Tessa Wolf, Dresdner Akzente 21.5.2010