Satire von Dario Fo
Es kann der beste Richter nicht in Frieden leben, wenn teuflische Mächte ihn vom Pfad der Askese schubsen wollen. Korruption in Politik und Gesellschaft, dubiose Geschäfte prominenter Hintermänner und ein unbestechlicher Richter im Visier der Inquisition – heiterste Verwicklungen und Verwandlungen sorgen für beste Unterhaltung, und mit bissigen Seitenhieben werden politische und gesellschaftliche Missstände spöttisch aufs Korn genommen.
Der Autor: Dario Fo galt als Meister der modernen Farce und des politischen Theaters, dessen Werk weltweit große Resonanz fand. Das in Deutschland kaum gespielte Stück »Der Teufel mit den Titten« entstand 1997, dem Jahr der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den italienischen Autor und Theatermacher. Dario Fo sagte zu diesem Stück: »Selbstverständlich ist jede Ähnlichkeit mit aktuellen Tagesereignissen gänzlich unbeabsichtigt; es ist ja bekannt, daß die Klassiker stets schamlos die Skandale und Persönlichkeiten der Chronik unserer Tage kopiert haben!«
Die Handlung: Der unbestechliche Richter Tristano deckt dubiose Immobilienspekulationen prominenter Hintermänner auf und gerät ins Visier von Staatsmacht und Inquisition. Ein teuflisches Zäpfchen soll seine widerborstige Rechtschaffenheit zur Strecke bringen, landet jedoch stattdessen im Hintern der schwatzhaften Haushälterin und verwandelt sie in eine neapolitanische Schönheit mit betörenden Reizen …
Die köstliche, frivole Satire steht in der Tradition der italienischen Commedia dell’arte, die Dario Fo als wahres Volkstheater zu neuem Leben erweckte: Provokativ und urwüchsig treibt es seine frechen Witze über die Herrschenden und hinterfragt jede Konvention. Sie handelt vom Sieg leiblicher Gelüste über das Ideal der Askese und vom Mut, allen Einschüchterungen zum Trotz seine Redlichkeit zu bewahren.
»Es öffnet sich nicht nur der Mund beim Lachen, sondern auch das Gehirn.«
Franca Rame