William Shakespeare
Achtung Sturmwarnung!
Hilflose Gestalten werden an Land geschleudert. Verrat, Machtkämpfe, Mordlust, Gier und Selbstsucht überschatten ihren Überlebenskampf. Der intrigante Hofstaat kann nicht aus seinen Rollen.
Ein Sturm der Leidenschaften und Gefühlen tobt auf Prosperos idyllischer Insel. Doch Prospero, der seinen Feinden einen Spiegel vorhalten will, gerät selbst in den Strudel aus Rache, Hass und Herrscherwahn.
Shakespeares scheinbar romantisches Märchen erzählt von verlorenen Paradiesen, utopischen Sehnsüchten und unerbittlichem Machtstreben.
Prospero, einst Herzog von Mailand, rettet sich, nachdem er durch Intrigen gestürzt und auf hoher See ausgesetzt wurde, auf eine von Geistern und Hexen bewohnte Insel. Bald beherrscht er diese und sowohl der Luftgeist Ariel als auch der Hexensohn Caliban sind ihm dienstbar. Als sich nach Jahren ein Schiff der Insel nähert, entfacht Ariel auf Prosperos geheiß ein Unwetter, in dem das Schiff zerschellt. Der Sturm spült all jene Gestalten ans Ufer, denen Prospero sein Elend verdankt. Er lässt die Schiffbrüchigen auf der Insel umherirren, überwacht jeden ihrer Schritte und sinnt auf Rache…
Insgesamt macht die Inszenierung dem Stücktitel also auf verschiedenste Weise alle Ehre; was dennoch letztlich sehr positiv überwiegt, ist die märchenhafte Stimmung, die wunderbar betonte Atmosphäre und die unglaubliche Lust am Spielen.
Norbert Seidel, Dresdner Neueste Nachrichten, 25.7.2007